Freitag, 5. Juli 2024

Gewalt in Kenia

Brutalität ist auch in Kenia kein Fremdwort. Vielleicht gehen die Uhren hier etwas anders. Eine jüngere Frau wurde wegen angeblicher Körperverletzung an ihrem Ehemann verhaftet. Das ist wirklich ein Novum! Bei uns werden die Männer verhaftet. Diese Verletzungen, die diese Frau ihm zugefügt hatte, waren erheblich, denn der Ehemann wurde in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht. Es begann alles ganz harmlos. Die Frau ging zur Polizeiwache, um einen Fall von Körperverletzung anzuzeigen. Die Frau bat die Polizeibeamten um Intervention, sie glaubte doch wirklich, dass ein Polizeibeamter ihr zuhören würde, was sie nicht taten. Die Frau glaubte, dass die Polizeibeamten ihr ihre Geschichte abkaufen würden und ihren Ehemann verhaften würden. Das war natürlich positiv gedacht, aber, wie so oft im Leben, und gerade auf einer Polizeistation, änderten sich die Dinge jedoch dramatisch. Sie wurde von einer Beschwerdeführerin zur Verdächtigen und wurde in Gewahrsam genommen. Das Blatt wendete sich erneut, als ihr Ehemann, auf einem Bodaboda (Motorrad) stark blutend auf der Wache ankam. "Sie wurde wegen einer Körperverletzung an ihrem Ehemann nach einem häuslichen Streit in ihrem Haus verhaftet", sagte der Polizeikommandant. Der Polizeichefs erklärte, dass der Ehemann eine tiefe Schnittwunde an der Schulter habe und das betroffene Bein mit seiner anderen Hand stützte. Der Polizeichef machte es sich einfach, er meinte, dass Aufgrund dieser Verletzungen die Polizisten davon ausging, dass er Opfer eines Angriffs und nicht Täter war. "Angesichts der Schwere der Verletzungen, die der Mann erlitten hatte, wurde dem Bodaboda-Fahrer geraten, ihn ins Krankenhaus zu bringen“, fügte der Polizeichef hinzu. Der verletzte Ehemann wurde medizinisch behandelt. Wie schön erwähnt, wurde die Frau festgenommen, während die Polizei Ermittlungen in der Angelegenheit aufnahm. In Kenia ist bei Familienkriminalität, insbesondere bei Gewalt gegen Frauen und Femiziden, eine alarmierende Entwicklung zu verzeichnen. Zwischen 2016 und 2024 wurden über 500 Frauen und Mädchen ermordet, oft von Lebenspartnern oder Familienmitgliedern. Femizide, die vorsätzliche Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts, nehmen deutlich zu. Im Jahr 2023 wurden mindestens 152 Morde registriert. Diese düstere Statistik unterstreicht das umfassendere Problem geschlechtsspezifischer Gewalt innerhalb von Familien. Darüber hinaus ist häusliche Gewalt weit verbreitet: Etwa ein Drittel aller kenianischen Frauen gibt an, körperliche Gewalt erlebt zu haben. Diese Gewalt eskaliert oft mit tödlichem Ausgang, wie die beträchtliche Zahl der Femizide zeigt. Der breitere Kontext der Kriminalität in Kenia zeigt auch eine hohe Inzidenz verschiedener Verbrechen in städtischen Gebieten, insbesondere in Nairobi, wo die meisten gemeldeten Verbrechen, einschließlich Morden, verzeichnet werden. Dieses Szenario städtischer Kriminalität verschärft die Risiken, denen Frauen sowohl im öffentlichen als auch im privaten Raum ausgesetzt sind, noch weiter. Dies unterstreicht die dringende Notwendigkeit wirksamerer Interventionen und gesellschaftlicher Veränderungen, um familienbezogene und geschlechtsspezifische Gewalt in Kenia anzugehen und zu reduzieren.

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